Herzlich Willkommen zu digitalen Stadtführung: „Nagold im Nationalsozialismus“. Wir bedanken uns für Ihr Interesse. In dieser Führung werden wir Ihnen einige Orte und Personen vorstellen, die in den 1930er und 1940er Jahren prägend für Nagold waren. Diese Führung stellt lediglich einen kleinen Ausschnitt der Recherchearbeit der Schülerinnen der Geschichtsklasse von Gabriel Stängle der Christiane-Herzog-Realschule dar.
Bei der letzten freien Reichstagswahl in der Weimarer Republik am 6. November 1932 erhielt die NSDAP in Nagold über 43 Prozent der Stimmen. Bei der letzten Reichstagswahl am 5. März 1933 wurde sie mit über 60 Prozent gewählt.
Anhand der roten Linie, die die Wahlergebnisse der NSDAP in Nagold mit anderen Regionen vergleicht, sehen sie, warum schon vor 1933 Nagold als die „Nationalsozialistische Hochburg in Württemberg“ (Gesellschafter 11.11.1933 und 13.05.1943) galt. Wie kam es dazu, dass gerade in unserer Stadt die NSDAP bei Wahlen 20 Prozent mehr erreichte, als der Durchschnitt in Württemberg?
Im Frühjahr 1923 sammelten sich in Nagold zum ersten Mal Leute, die das Anliegen der NSDAP teilten. Damals hieß das „sich unter dem „Banner des
Hakenkreuzes sammeln“. Nach der Selbstdarstellung hegte die NSDAP die Liebe zum Volk und zum Vaterland, sowie den Hass gegen alles „Undeutsche“.
Im November 1923 erlebte die Partei nach dem gescheiterten Putsch, bei dem Adolf Hitler verhaftet und die Partei aufgelöst wurde, einen großen Rückschlag. Aber schon bei der Landtagswahl im März 1924 erhielt die wieder zugelassene
NSDAP 1.523 Stimmen im Kreis Nagold. Sie war die drittstärkste Partei im Kreis Nagold und stärkste NS-Gruppe im Gau Württemberg-Hohenzollern.