Globalgeschichte in Düsseldorf



Welche bislang unbekannten Aspekte von Düsseldorfs Stadtgeschichte und Umgebung entdecken wir, wenn wir eine globalgeschichtliche Perspektive einnehmen? Dieser Frage sind Studierende unter der Leitung von Caroline Authaler (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur „Geschichte der Europäischen Expansion, 19. und 20. Jahrhundert, von Prof. Dr. Stefanie Michels) im Sommersemester 2017 forschend nachgegangen.

Globalgeschichte als neuer Ansatz der Geschichtswissenschaft versucht, das Zusammenspiel und die Verbindungen zwischen weit entfernten Orten und Regionen in den Blick zu nehmen, nicht eine umfassende Geschichte der Welt zu schreiben. Dabei geht es darum, die verschiedenen Weltregionen gleichberechtigt und aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen. Wird Globalgeschichte lokal verortet, werden etwa den Perspektiven einheimischer Düsseldorfer/innen die Sichten und Motivationen von außereuropäischen Akteuren gegenübergestellt. Ziel ist es, zu einer translokalen Geschichte zu gelangen, die durch den weltweiten Austausch von Ideen und Waren sowie von Migration geprägt wurde.

Die Studierenden haben Stadtrundgänge entwickelt – nicht nur als App sondern auch als Spaziergänge in der Altstadt – und mit unterschiedlichen Zielgruppen, von der Schulklasse bis zum Geschichtsverein, durchgeführt. Gemeinsam haben sie so Themenbereiche erarbeitet, die von „Kosmopoliten in Düsseldorf“ über „Kolonialpolitik“ und „Wirtschaft und Unternehmen“ bis zu „Weltwissen und Weltbilder“ reichen. Bei der Umsetzung des Vermittlungskonzepts konnten wir auf die gute Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, dem Stadtmuseum Düsseldorf, zurückgreifen.

Viele der Themen sind bislang kaum erforscht. Damit zeigen die hier versammelten Kurztexte, welches Potential in dem neueren Ansatz steckt, Globalgeschichte lokal zu verorten beziehungsweise Lokalgeschichte global zu wenden. Innerhalb eines Sommersemesters konnten diese Themen nur in begrenztem Umfang erarbeitet werden; deshalb sind die Touren dieser App als work in progress, zu verstehen, die auf Fortsetzung wartet.

Die Autorinnen und Autoren der Texte sind: Philip Bleckmann, Tobias Dörpinghaus, Marvin Halfmann, Nikolai Hundt, Jaqueline Linkamp, Mike Mura, Christian Nieschwitz, Tim Otto, Julian Reimann, Joel Scharff, Hannah Schumacher, Janine Weigel, Leopold Wolff und Caroline Authaler.