Düsseldorf in der Zeit der Weimarer Republik

Im Sommersemester 2018 entstanden in einem Projektseminar an der Heinrich-Heine-Universität 17 neue Touren, die sich alle mit verschiedenen Aspekten Düsseldorfs in der Zeit der Weimarer Republik beschäftigen – und manchmal auch Blicke weit vor diese Zeit werfen. Das Ende des Ersten Weltkrieges, die Novemberrevolution, die Inflationszeit, die Besetzung Düsseldorfs, die GeSoLei und der Serienmörder Peter Kürten werden vorgestellt.


Das Ende des Geldes. Die Hyperinflation in Düsseldorf im Jahre 1923

von Jonas Becker

Quelle: Sammlung Jonas Becker, Objekt I.

Stellen Sie sich vor: Sie stehen auf der Königsallee, Ecke Grünstraße. Sie haben Durst. Es zieht Sie in das Brauhaus Schumacher. Ihren aufgeblähten Geldbeutel haben Sie bei sich. Sie gehen über die Grünstraße in die Stresemannstraße.
Schnell ist der Weg geschafft, in zehn Minuten sind Sie da. Sie haben es eilig – und das nicht nur wegen des Durstes. Sie kommen an, stehen vor Oststraße Nr. 123 und starren auf das Aushängeschild. Sie sehen es: Sie sind zu spät. Der Aushang wird überarbeitet. Ihr mitgenommenes Geld reicht schon nicht mehr, erneut haben die Preise stark angezogen. Ein Liter «Einheitsbier» kostet nun mindestens 150 Millionen Mark. Resigniert drehen Sie sich nach rechts und wollen durstig den Rückweg antreten…
Willkommen in Düsseldorf. Willkommen im Jahre 1923, am Ende des Geldes.
Die Hyperinflation stellte für viele Deutsche einen weiteren schweren Schlag nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der anschließend chaotischen politischen Situation dar. Wie war die Situation in Düsseldorf? Lassen Sie uns das Leben während des Höhepunkts der Inflation erkunden. Wir starten in der Oststraße.


Düsseldorfer Sport in der Weimarer Republik. Eine Fahrradtour zu den zentralen Sportstätten der 20er und 30er Jahre

von Manuel Langejuergen

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 087-305-020.

Ob Rheinstadion, Eisstadion an der Brehmstraße, Flinger Broich oder Rochusclub – jedem Düsseldorfer sind diese Orte wohl ein Begriff. Doch wo liegen die Anfänge der großen Düsseldorfer Sportstätten und Vereine des vergangenen Jahrhunderts? Warum wurde im zoologischen Garten Tennis und auf den Rheinwiesen Hockey gespielt? Mit dem Fahrrad begeben wir uns auf die Spuren von Fortuna-Vereinslegende Paul Janes, dem Rochusclub oder der Düsseldorfer Eislauf Gesellschaft durch den Norden der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Neue Abteilungen, moderne Sportstätten und große Erfolge prägten die Düsseldorfer Sportvereine in der Zeit der Weimarer Republik. Eine Person spielt dabei immer wieder eine zentrale Rolle – der Unternehmer Ernst Poensgen, der sich zu seiner Zeit in besonderem Maße für den Sport und die Vereine der „Sportstadt Düsseldorf“ eingesetzt hat.


Freiheit und Unfreiheit in Angermund

von Philipp Helf

Viele Elemente der Geschichte des „kurzen 20. Jahrhunderts“ sind bekannt. Was dabei aber oftmals übersehen wird, ist, wie die großen Ereignisse auf lokaler Ebene wirkten. Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Tour mit der Geschichte des Stadtteils
Angermund vor allem in den Jahren 1918 – 1945. Wie hat die lokale Bevölkerung den Ersten Weltkrieg verarbeitet? War der Wechsel von der Weimarer Republik zur NS-Diktatur hier überhaupt spürbar? Wie gestaltete sich der Unterricht in der NS-Zeit, aber auch in den Kriegsjahren? Diese Fragen und noch mehr wird die folgende Tour beantworten und einen Einblick in das Angermund der damaligen Zeit Jahre bieten.
Wenn Sie mit dem ÖPNV anreisen, bietet es sich an, die S-Bahn der Linie S1 (Station Angermund) oder die Busse 728/751 zu nutzen. Für Autofahrer bieten sich zwei Parkmöglichkeiten am Bahnhof und am Sportplatz Angermund.
Es ist zu empfehlen, die Tour an einem Samstag oder Sonntag zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober zu gehen, da so die Möglichkeit besteht am Ende des Weges sich für Kaffee und Kuchen in Schloss Heltorf niederzulassen oder einen Rundgang durch die englischen Gärten des Schlosses anzuschließen. (Eintritt: 3€ pro Person)


Kriegsheimkehrer 1918

von Matthaeus Mikolaszek

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 101-700-030.

Soldaten im Ersten Weltkrieg – Üblicherweise werden diese Begriffe mit Schlachtengetöse, schlammige Gräben und Tod in Verbindung gebracht. Der Soldat steht als unpersonifizierte Kampfmaschine im Vordergrund. Doch neben dem ganzen in Erinnerung gebliebenen Leid hat ein Großteil der deutschen Soldaten den Ersten Weltkrieg überlebt und musste erneut in die Gesellschaft integriert werden.

Scharen machten sich von der Westfront auf den Weg in die Heimat. Düsseldorf, als wichtiger Rüstungs- und Lazarettstandort im Ersten Weltkrieg, fungierte als neue Heimat oder westliche Durchgangsstation für heimkehrende Soldaten. Doch nicht nur die Soldaten hatten sich verändert, auch die Heimat war nicht mehr dieselbe. Wie die Soldaten zu Hause empfangen wurden und welche Probleme hier auf sie warteten, schildert diese Tour, die am Hauptbahnhof beginnt und am Rhein endet.


Ein dankbares Vaterland? Kriegsversehrte und ihre Familien nach dem Ersten Weltkrieg

von Tom Faust

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 101-500-036.

Den gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges wurden nach dem Friedensschluss von ihren Zeitgenossen zahlreiche Denk- und Ehrenmäler aufgestellt. Wie aber haben sich Staat und Gesellschaft um jene gekümmert, die körperlich oder seelisch verwundet von den Schlachtfeldern zurückkehrten? Am Beispiel Düsseldorfs soll ein Eindruck vermittelt werden, wie sich die Versorgung der Kriegsversehrten gestaltete. Dabei soll die Breite der Thematik deutlich werden. Das bedeutet, dass die Tour nicht nur in die Verwaltungsebene und Rechtslage in Fragen der Fürsorge einführt, sondern auch die politische Ebene analysiert und den Stand der Medizin, als auch den gesellschaftlichen Diskurs um die Kriegsversehrten beleuchtet. Die Dynamiken der Weimarer Epoche und der Stadt Düsseldorf erfassten auch das Fürsorgewesen. Die mehr oder weniger drastischen Veränderungen, denen die Fürsorge über die Jahre unterlag, sollen ebenfalls greifbar gemacht werden und einen runden und authentischen Eindruck schaffen. Die Stops dienen dabei als exemplarische Stationen im Leben eines Kriegsversehrten.

Es sei an dieser Stelle schon darauf verwiesen werden, dass diese Tour teilweise drastisches Bildmaterial enthält.


Das Rote Düsseldorf. Im Zeichen der Revolution 1918/1919

von Tobias Schlemper und Maik Stutz

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 303-100-001.

Am 28. Februar 1919 marschierten die Soldaten des Freikorps Lichtschlag in die Stadt ein. Das war das Ende der Novemberrevolution 1918/19 in Düsseldorf, die vergleichsweise friedlich am 8. November 1918 ihren Anfang nahm. Die alte Stadtverwaltung kooperierte mit den Revolutionären. Mehrere Wochen wurde die Stadt von einem Arbeiter- und Soldatenrat regiert, bis eine zunehmende Radikalisierung die revolutionäre Arbeiterschaft spaltete. Radikalen Elementen gelang es, immer mehr die Macht in der Stadt an sich zu reißen und dadurch zunehmend den Widerstand der Bevölkerung und der Beamten zu provozieren. Den Höhepunkt der Gewalt bildete der Tod von 13 Menschen während einer Demonstration im Januar 1919.
Die Ereignisse in der Stadt werden in dieser Tour durch Ausschnitte aus dem Tagebuch des Düsseldorfer Kunst-Professors Willy Spatz veranschaulicht und überliefern uns ein eindrückliches Bild dieser lebhaften Zeit. Die Tour beginnt an der Kunstakademie, dem Arbeitsplatz von Professor Spatz und führt zu den wichtigsten Orten und Personen der Roten Revolution in Düsseldorf.


Parteien und politisches Geschehen nach dem Ersten Weltkrieg

von Henrik Haucke

Quelle: Archiv der HHU, 7/33 Nr. 19 (3)

Die Revolution in Deutschland 1918/19 war mit Sicherheit eines der wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. In dieser Tour werden nun die unterschiedlichen Parteien, die während dieser Zeit gewirkt haben und die Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten, vorgestellt. Dabei das Vorgehen jeder Partei sowohl auf Reichsebene, als auch bei den Vorgängen in Düsseldorf aufgezeigt. Die unterschiedlichen Orte, die Sie während dieser Tour einmal quer durch die Innenstadt Düsseldorf führen, können als Spaziergang oder bequem als Fahrradtour besucht werden.


Die französische Besatzung Düsseldorfs 1921-1925

von Lennart Schmidt

Poste de garde belge sur le pont de Düsseldorf, Düssedorf, Allemagne, 11 mai 1921, (Autochrome, 9 x 12 cm),
Frédéric Gadmer, Département des Hauts-de-Seine, musée Albert-Kahn, Archives de la Planète, A 26 833

Die Jahre 1921-1925 bilden einen sehr spannenden Zeitabschnitt in der Geschichte Düsseldorfs. In dieser Zeit war das gesamte Stadtgebiet durch französische, belgische und britische Soldaten besetzt. Nachdem bereits im Zuge der Waffenstillstandsvereinbarungen am Ende des Ersten Weltkrieges im Dezember 1918 die linksrheinischen Stadtgebiete Düsseldorfs durch belgische Soldaten besetzt wurden, erfolgte am 8. März 1921 auch die Besetzung der rechtsrheinischen Gebiete durch überwiegend französische Soldaten. Diese hielt bis ins Jahr 1925 an. Damit entstand ein sehr spezielles historisches Momentum, denn die Besetzung eines Gebietes ruft unweigerlich nicht planbare oder unvorhersehbare Ereignisse hervor. Mit diesen besonderen Ereignissen will sich diese Tour beschäftigen. Sie soll die Hintergründe der Besatzung beleuchten, die entscheidenden Entwicklungen im Verhältnis von Besatzern und Besetzten aufzeigen und einen Weg zur Einordnung aufzeigen.


Pitter. Der Sänger vom Rhein

von Florian Weber

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 010-600-001.

„Jetzt hat er also seine letzte Fanfare vom Rheinstrom geschmettert! Düsseldorf hat ein Original weniger“. So begannen die Düsseldorfer Nachrichten im November 1934 einen Nachruf für Peter Stepprath. Er war zu seiner Zeit in Düsseldorf unter dem Namen „Pitter, der Sänger vom Rhein“ weitaus besser bekannt. Bis heute zählt er zu den Düsseldorfer Originalen. Aber wer war Pitter, bevor er ein Original wurde? Wo kam er her und was verschlug ihn nach Düsseldorf? Welche Rolle spielte der Erste Weltkrieg in seinem Leben? Wie wurde er während der französischen Besetzung Düsseldorfs in den 1920er Jahren zu einem Düsseldorfer Original?

All diese Fragen werden uns entlang dieser Tour begleiten. Ebenso werden an einigen Beispielen und entlang Peter Steppraths Geschichte in Düsseldorf Informationen zu Baugeschichte, Alltagsleben und zu der französischen Besatzungstruppe näher gebracht. Außerdem wird ein kleiner Ausschnitt aus dem Alltag der Düsseldorfer Bürger und aus dem Leben Peter Steppraths gezeigt.


1926 – Frau Schmidt mit Herrn Gemahl auf der Gesolei

von Andrea Pfeffer

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 005-156-023.

Sommer 1926 – Menschen aus dem In- und Ausland strömen nach Düsseldorf zur Gesolei! Die „Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ (GeSoLei), die vom 8. Mai bis 15. Oktober 1926 in Düsseldorf stattfand, war mit 7,5 Millionen Besuchern die größte Messe der Weimarer Republik. „Ihre politische und soziale Zielsetzung war die Erziehung zum neuen leistungsfähigen Menschen.“
Kriegsfolgen und Kriegslasten (Versailler Vertrag) hatten der desolaten deutschen Wirtschaft nur einen Aktivposten übrig gelassen: den Menschen, mit seinem geistigen Potential und seiner körperlichen Arbeitskraft. Nach Ansicht der konservativen Organi-satoren konnte nur ein gesundes Volk die Höchstleistungen erbringen, die für einen schnellen Wiederaufbau der Wirtschaft notwendig waren.
Ende August 1926 besuchte auch Frau Schmidt mit ihrem Gemahl die Ausstellung. In einem Brief an ihre Schwester schildert sie ihre Eindrücke. Begleiten Sie Frau Schmidt auf ihrem Weg über die Gesolei und nehmen Sie teil an ihren sehr persönlichen Einsichten und Empfindungen.


Ruhrbarone und Industriekapitäne. Der Schreibtisch des Ruhrgebiets während der Weimarer Republik

von David Müller

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 037-410-040.

Die heutige Landeshauptstadt Düsseldorf hat eine lange Tradition als Stadt in der Entscheidungen von großer Tragweite gefällt wurden. Als das Ruhrgebiet noch das Herz der europäischen Schwerindustrie war, wurden in Düsseldorf die Strippen gezogen – nicht umsonst nannte man Düsseldorf auch den „Schreibtisch des Ruhrgebiets“. Im Lichte dieses Vermächtnisses führt diese Tour die Interessenten durch Düsseldorf, wo an Originalschauplätzen nachempfunden werden kann, wie Industrie und Politik in den schwierigen Jahren der Weimarer Republik nebeneinander, gegeneinander und miteinander agierten.


Der Vampir von Düsseldorf: Peter Kürten

von Caroline Pfeffer

Wir schreiben den Sommer des Jahres 1929. Die Weimarer Republik, insbesondere das Rheinland, ist in Aufruhr, denn Düsseldorf wird von einer Reihe von grausamen Morden und Angriffen erschüttert. Niemand hat Hinweise auf den Täter und wie es scheint, könnte jeder das nächste Opfer sein. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren, um noch mehr Tote und Schwerverletzte zu verhindern. Doch wie lange wird es noch dauern den Täter zu stellen?
Diese Tour thematisiert die Taten des Serienmörders Peter Kürten, besser bekannt unter dem Namen „Der Vampir von Düsseldorf“. Er trieb in den Jahren 1929 und 1930 überwiegend Nachts in Düsseldorf sein Unwesen.
Diese Tour besteht aus zwei Teilen, die mit einer U-Bahn-Fahrt einfach zu verbinden sind. Auch zu Anreise kann der ÖPNV genutzt werden. Die Tour startet in der Nähe der Haltestelle Lindemannstraße (706, U72 U73, U83)
Für Personen unter 16 Jahren ist die Tour nicht geeignet!


Der Norden Düsseldorfs. Ein neuer Stadtteil entsteht

von Mich Zimmer

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 038-106-001.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf gehört bis heute zu den wichtigsten Städten Deutschlands. In den 20er und 30er Jahren war sie bereits als große rheinische Industriestadt, aber auch als Garten- und Kunststadt bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Stadt während der Weimarer Republik in eine Zeit des Umbruchs. Der Krieg brachte Schwierigkeiten und Probleme in die rheinische Metropole und in alle anderen Städte. Diese waren noch Jahre später zu verspüren und man versuchte sich diesen Problemen zu stellen und sie aus dem Weg zu schaffen. Mit dem Generalbebauungsplan von 1927 stellte die Stadt Lösungen für die zahlreichen Probleme vor. Anhand des Stadtteils Stockum versucht diese Tour die Veränderungen greifbar zu machen. Die Tour beginnt am Heinefeldplatz.


Entartete Kunst. Kunst aus einer verlorenen Zeit

von Franc Andrea

Julius Söhn, 1926, „Gesolei-Dame“, Bronce-Plastik „Jugend“: Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf 009-590-05

Unter „Entarteter Kunst“ versteht man Kunstwerke, die von der nationalsozialistischen Regierung verboten und daher zerstört oder umgestaltet wurden. Darunter fielen Denkmäler, Gemälde und Statuen, aber auch Porträts oder Bücher, die als „undeutsch“ klassifiziert wurden. Diese behandelten beispielsweise jüdische Thematiken oder regimekritische Inhalte. Oft stammten die Kunstwerke auch von jüdischen Künstlern, Künstlerinnen oder von anderen durch die NS-Regierung als „Nicht-Arier“ bezeichneten Personen. Viele der Kunstwerke gingen verloren oder wurden eingeschmolzen, andere jedoch wurden später wiederentdeckt und neu ausgestellt. Das Beispiel der „Entarteten Kunst“ illustriert eindrucksvoll, welche Ausmaße die Einschränkung der Meinungs-, Ausdrucks- und Kulturfreiheit und die resultierende Diffamierung durch das Anprangern der Kunstwerke in totalitären Staaten annehmen kann, und wie durch die Abgrenzung von „echter deutscher“ Kunst zu „geisteskranker Kunst“ die deutsche Identität bekräftigt und weiter konstruiert werden sollte. Diese Tour beginnt in der Nähe des Museums Kunstpalast und führt zu sechs Kunstwerken, die in der Zeit der Weimarer Republik entstanden und während der NS-Diktatur verfemt wurden.
Die Tour kann in beide Richtungen abgelaufen werden.


Ein Ausflug nach Benrath

von Pia Steckelbach

Die politisch aufregenden Zeiten in der Weimarer Republik gingen auch am Düsseldorfer Süden nicht vorbei: 1929 erfuhr der heutige Stadtteil Benrath eine entscheidende Wende.
Bereits zehn Jahre zuvor war die ehemals selbstständige Gemeinde Benrath zusammen mit drei anderen Bezirken im Süden zu Groß-Benrath vereinigt worden. Die Entwicklung zum florierenden Industriestandort ließ Benrath zu einem attraktiven Ort für Investitionen werden. Im Sommer 1929 veranlasste die Nachbarstadt Düsseldorf unter großem Protest der Bürger die Eingliederung der Gemeinde. Was aber machte den Stadtteil aus, den Düsseldorf dazu gewann?
Kommen Sie mit auf einen Spaziergang. Er beginnt an dem Gebäude, in dem die Fäden der Benrather Geschichte zusammenlaufen: dem Rathaus.


Gerresheim. Ein Glasmacherviertel im Grünen

von Johannes Hofer

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 068-120-007.

Als 1836 die Eisenbahnlinie Gerresheim-Elberfeld eingeweiht wurde, sollte sich das verschlafene Gerresheim grundlegend verändern. Nicht nur das nahe Düsseldorf warf nun ein Auge auf den Ort, sondern Unternehmer aus dem ganzen Deutschen Reich. Darunter war auch Ferdinand Heye, Gründer der Gerresheimer Glashütte. Doch nicht nur die Entwicklung im 19 Jhd. ist bis heute präsent, sondern auch die Wurzeln des Viertels im frühen Mittelalter.
Diese Tour wird Sie durch Gerresheim führen, beginnend am Gerricusplatz über die Neustadt bis hin zum ehemaligen Gelände der Glashütte im Süden des Viertels.


Fritz Weitzel. Ein Weg der Gewalt

von Niklas Kunz

Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 093-300-001.

Fritz Weitzel, ein Nationalsozialist und mehrfach verurteilter Straftäter, wurde im Jahr 1933 zum Polizeipräsidenten von Düsseldorf ernannt. Die Auswirkungen dieser “Berufung” sollten verheerend sein. Die Einsetzung des neuen “Hüters von Recht und Ordnung” war der Beginn einer Zeit der Gewalt und Angst. In dieser Tour wird ein Bild der Opfer, aber auch der Täter in der Zeit des Nationalsozialismus aufgezeigt. Auf Seiten der Täter werden dabei sowohl Orte der Gewalt als auch die rechtliche Grundlage beschrieben. An die Zeit der Angst auf Seiten der Verfolgten wird anhand von Einzelschicksalen lebhaft erinnert.
Die Tour beginnt am heutigen Polizeipräsidium, führt aber auch zum ehemaligen Hauptquartier der städtischen Polizei. Heute ist in dem Gebäude die Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt untergebracht und erinnert an die Zeit des Nationalsozialismus. Die Tour führt an ihr vorbei, sodass sich ein Besuch zur Unterbrechung der Tour anbietet.